Leserbriefe

Reaktionen unserer Leser

In unserem Aprilheft haben wir Leserbriefe zum dem Artikel "Alleingelassen im Alter" von Samwar Fallah und dem Editorial "Global denken, lokal handeln" aus unserer Januarausgabe, zum Schwerpunkt "Digitale Revolution" und dem Artikel "Große Chancen" von Maja Bott und Bianca Clausen aus dem Februar und zur Meldung zum Anti-Homosexuellen-Gesetz in Uganda aus dem Märzheft.

 

Mehr als Nahrung und Medikamente

E+Z /D+C 2014/01, S. 36 f., Samwar Fallah: ­„Alleingelassen im Alter"

Lassen Sie mich von einigen Erfahrungen alter Menschen in Sri Lanka berichten. Derzeit beträgt ihr Anteil an der Bevölkerung elf Prozent. Bis 2030 wird er auf 22 Prozent steigen. Damit ist Sri Lanka eine der am schnellsten alternden Gesellschaften der Welt. Wenn eine Gesellschaft altert, sinkt die Produktivität, und die junge Generation muss härter arbeiten, um das auszugleichen. Besonders in Dritte-Welt-Ländern wie Sri Lanka sind Einrichtungen für Senioren oft kümmerlich und ungenügend. Ein großes Problem ist, dass den Menschen Geld für Nahrung und Medikamente fehlt. Mangelnder Zugang zu Gesundheitseinrichtungen ist ein weiteres Problem.

Nur ein geringer Anteil der Alten bekommt eine Rente. Typischerweise haben diese Menschen früher für staat­liche Einrichtungen gearbeitet. Sie stellen aber weniger als zehn Prozent ihrer Altersgruppe. Folglich leben viele alte Menschen bei ihren Kindern und liegen ihnen auf der Tasche, weil sie selbst kein Geld bekommen. Manche leben auch in Altenheimen, die mit geringsten Mitteln von wohltätigen Vereinen betrieben werden. Allzu oft muss ein Großteil ihrer Nahrung mit Spenden finanziert werden, weil die staatliche Unterstützung nicht reicht, um genügend Lebensmittel zu beschaffen.

Außerdem bieten die Altenheime oft nur Raum zum Überleben, aber keinerlei Unterhaltung oder Beschäftigung für ihre Bewohner. Es handelt sich um Menschen. Sie wollen ihre Zeit sinnvoll verbringen, bevor sie aus dieser Welt scheiden.

Die Einstellung den Alten gegenüber muss sich positiv verändern. Die meisten von ihnen haben, als sie jung waren, viel zum gesellschaftlichen Leben beigetragen, und dafür verdienen sie jetzt eine Grundsicherung. Leider reichen die Dienstleistungen in Sri Lanka nicht aus, um der alten Generation ein komfortables Leben zu garantieren. In den meisten anderen Entwicklungsländern ist das kaum anders.

Asoka Palamakumbura, Peradeniya, Sri Lanka

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Gute Arbeit

E+Z/D+C 2014/01, S. 2, ­Editorial: „Global denken, lokal handeln"

Sie leisten bei E+Z/D+C gute Arbeit. In der Januarausgabe gefällt mir das Edito besonders. Gut gemacht! Wenn Sie damit einverstanden sind, würde ich Sie gern in einer Rede zitieren und einige Ihrer Gedanken paraphrasieren. Ist das okay?

John Wasswa Mulumba, Uganda

Antwort der Redaktion: Alle Artikel in E+Z/D+C sind Public Content. Unsere Autoren verzichten auf das Copyright am genauen Wortlaut der Veröffentlichungen. Wer die Quelle angibt, darf die Texte weiterverwenden. Wer sie gedruckt oder online wiederveröffentlichen will, ist angehalten, die Redaktion davon zu informieren, wie das ausdrücklich auch in unserem Impressum steht.

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Übersehener Schrott

E+Z/D+C 2014/02, S. 56 bis 77: Schwerpunkt „Digitale Revolution"

Ihr Schwerpunkt gibt einen guten Überblick, was die Entwicklung der „digitalen Kluft" betrifft. Schade nur, dass die andere Seite der Medaille wenig bis gar nicht erwähnt wird: das globale Problem des E-Schrotts. An verschiedenen Orten, zum Beispiel in Ghana und Nigeria, ist es evident. Auch Nairobis Silicon Savannah ist betroffen. Dabei gibt es in Kenia – soweit ich es mitbekommen habe – durchaus auch vorzeigbare E-Schrott-Demontagebetriebe, die ihrerseits eine relevante Seite der digitalen Entwicklung sind.

Klaus Willke, Hamburg

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Korrekte Zahlen

E+Z/D+C 2014/02, S. 64 ff., Maja Bott und Bianca ­Clausen: „Große Chancen"

Eine Sache kommt mir komisch vor: Ihrem Artikel zufolge verdient ein Arzt in Brasilien 1000 €, eine Krankenschwester 5700 €. Handelt es sich hier vielleicht um einen Zahlenfehler? Wie muss ich das verstehen?

Thomas Vergers, Donauwörth

Autorinnenantwort: Die Zahlen sind korrekt – und genau davon handelte der große Skandal um die öffentlichen Gehälter in Brasilien, nämlich dass manche Krankenschwestern fast sechsmal mehr verdienten als ein Arzt, und fast so viel wie die Präsidentin des Landes. Aus diesem Grunde hat die brasilianische Regierung ihre nationale Transparenzinitiative gestartet.

Maja Bott

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Die Hälfte der ­Homosexuellen

E+Z/D+C 2014/03, S. 93, ­Monitor: „Schwulenfeindliche Gesetzgebung"

Ich habe mich über Ihre ­Meldung zum Anti-Homo­sexuellen-Gesetz sehr geärgert. Denn es handelt sich um ein Gesetz, das Homosexuelle bestraft, nicht Schwule, wie Sie auch an ein paar Stellen schreiben. Schwule sind nur die Hälfte der Homosexuellen, die andere Hälfte sind Lesben. Und Lesben sind, wie man bei intensiverer Beschäftigung mit dem Thema herausfindet, tatsächlich erstmalig im Verbot von Homosexualität mitgemeint. Das war bei dem bisherigen Gesetz nicht so, obwohl Lesben genauso verfolgt wurden wie Schwule. In Nairobi fand auch keine Schwulendemonstration gegen den Gesetzentwurf statt, sondern eine Demonstration von Schwulen und Lesben – und vermutlich war auch der eine oder die andere solidarische Heterosexuelle dabei.

Die Gesetzgebung in Uganda ist nicht nur schwulenfeindlich, sie ist homosexuellenfeindlich – wenn man die noch kleineren Minderheiten der Trans- und Intersexuellen ignoriert. Und es sind nicht nur ugandische Schwulenrechtler, sondern LGBTI-Aktivisten, die sich für die Homosexuellen einsetzen und berichten, dass schon viele geflohen sind.

Natalia Matter, Mainz

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