Tribalismus

Tribalismus verdeckt die Kluft zwischen Arm und Reich

Junge Kenianer wollen sich eher von der Stammespolitik lösen als die Älteren – aber wer den Wandel befürwortet, hat es schwer.
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Etwa 20 Prozent aller Wahlberechtigten sind nicht zur Schule gegangen, das macht es den gebildeten und manipulativen Unterhändlern des Tribalismus leicht. Die aufstrebende, aber verunsicherte Mittelklasse will vor allem der Armut entkommen und interessiert sich nicht für potenziell disruptive Diskussionen. Sie hat allen Grund, einen wie auch immer gearteten Klassenkampf zu fürchten.

Trotzdem ist die Auseinandersetzung mit der Kluft zwischen Arm und Reich überfällig. Es gibt Dutzende Millionäre im Land – die ihren Reichtum meist der Plünderung öffentlicher Töpfe verdanken. Zugleich leben mehr als 15 Millionen Menschen in tiefer Armut. Auf der Mängelliste steht unter anderem:

  • Diebstahl öffentlicher, für die Jugend gedachter Gelder,
  • Vergabe von Jobs, die für junge Leute gedacht sind, an Alte,
  • Vergabe von Jobs mit großen Titeln, aber ohne Einfluss an junge Leute.

Korruption hat viele Gesichter. Ethnisch motivierte Angriffe basieren auf Sichtweisen, die Privilegien und Diskriminierung rechtfertigen. Hilfreich könnte die Frage sein, warum Tribalismus – mit der impliziten Idee, einige Menschen seien besser als andere – weiter so bedeutend ist. Übrigens birgt Tribalismus nachweislich ein erhebliches Risiko für gewaltsame Konflikte (siehe Hauptartikel).


Alphonce Shiundu ist ein kenianischer Journalist, Redakteur und Faktenchecker in Nairobi.
shiunduonline@gmail.com
Twitter: @Shiundu

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