KfW

Solarmodule blitzen in der grellen Sonne Afrikas

Das erste Solarkraftwerk in Côte d‘Ivoire liefert Strom für 35.000 ­Haushalte. Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit der KfW.
Die Solaranlage in Boundiali gilt als Leuchtturmprojekt in Westafrika und fördert die ambitionierten Klimaziele Côte d’Ivoires.  RMT/Eiffage Die Solaranlage in Boundiali gilt als Leuchtturmprojekt in Westafrika und fördert die ambitionierten Klimaziele Côte d’Ivoires.

In der Regenzeit grünt es, so weit das Auge reicht: Mangobäume, Sträucher, Felder. Mitten in dieser üppigen Vegetation Westafrikas blitzt es silbern in der Sonne: Auf einer große Fläche wird mit fast 70.000 Solarmodulen nachhaltiger Strom produziert: Im Norden der Côte d‘Ivoire in Boundiali stellt das erste Solarkraftwerk des Landes seit Juni 2023 bis zu 37 Megawatt Leistung bereit. Mit dem so produzierten sauberen Strom können 35.000 Haushalte versorgt werden. Es profitieren rund 150.000 Menschen. Durch die neue Anlage können jährlich 35.000 Tonnen an Treibhausgasemissionen eingespart werden – ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.

Das Solarkraftwerk gilt als Modellprojekt für den Ausbau der Solarenergie in der Côte d‘Ivoire. Das Projekt ist ein wichtiger Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel und ein entscheidender Schritt, um den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung des Landes bis zum Jahr 2030 auf 45 Prozent zu steigern. Die KfW-Entwicklungsbank finanziert das Projekt mit 37 Millionen Euro, davon 27 Millionen Euro im Auftrag der Bundesregierung, zehn Millionen Euro für die Euro­päische Union. Fünf Millionen Euro steuert Côte d‘Ivoire aus dem eigenen Haushalt bei.

Bislang ist in Côte d‘Ivoire noch das Gas mit mehr als 60 Prozent die wichtigste Energiequelle, Wasserkraft liefert bereits mehr als 30 Prozent. Und der Ausbau der Solarenergie soll weitergehen, um ihren Anteil am Energiemix zu steigern. „Es ist bereits geplant, das Kraftwerk zu erweitern“, betont die KfW-Projektmanagerin Clara Winkler-Tomety. Die Bundesregierung hat über die KfW bereits weitere 30 Millionen Euro zugesagt, um die Kapazität auf 83 Megawatt zu erhöhen.

Dabei wird bei der Umsetzung des Projektes das Prinzip „just transition“ („gerechter Übergang“) streng beachtet: Soziale Härten für die Bevölkerung sollen vermieden werden. Landbesitzer, denen Grundstücke und Ackerflächen auf dem Projektgelände gehören, wurden entschädigt: Einige der Bauern konnten sich so landwirtschaftliche Geräte anschaffen, um ihre übrigen Felder besser zu bewirtschaften. Es gab eine Beschwerdestelle, bei der Betroffene Klagen einreichen konnten, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlten – es gab aber nur vier Einsprüche, die gütlich beigelegt werden konnten. „Wir haben uns zudem bemüht, Beschäftigung für die lokale Bevölkerung zu schaffen“, betont Winkler-Tomety. Während der Bauphase stammten 75 Prozent der Arbeitskräfte aus der Region.

Das neue Solarkraftwerk in Côte d‘Ivoire trägt dazu bei, die Ziele der deutschen Entwicklungszusammenarbeit beim Ausbau erneuerbarer Energien zu erreichen. „Es geht darum, einen klimafreundlichen Stromverbund in Westafrika zu fördern“, erläutert Winkler-Tomety. Ziel des Programms für die Region sei es, dazu beizutragen, dass Privathaushalte, öffentliche Einrichtungen und Unternehmen Strom zu umwelt- und klimafreundlichen, sicheren und kostengünstigen Konditionen beziehen können.

Mit Côte d‘Ivoire soll die Zusammenarbeit innerhalb einer „Klima- und Entwicklungspartnerschaft“ weiter intensiviert werden. Dabei geht es darum, die Energiewende hin zu mehr erneuerbaren Energien in dem westafrikanischen Land zu unterstützen und seine Rolle als Netto-Stromexporteur zum Vorteil der Versorgungssicherheit in Westafrika weiter auszubauen. 

Michael Ruffert

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