Erderwärmung

IPCC-Sonderbericht und ­Klimakonferenz

Der Anfang Oktober publizierte Sonderbericht des IPCC dient der Vorbereitung der bevorstehenden jährlichen UN-Klimakonferenz (COP24), die vom 3. bis 14. Dezember 2018 im polnischen Katowice stattfindet. Ziel ist die Verfeinerung der Details des Pariser Klimaabkommens von 2015.
Die Zerstörung des brasilianischen Regenwaldes schreitet voran. Florian Kopp/Lineair Die Zerstörung des brasilianischen Regenwaldes schreitet voran.

An dem IPCC-Sonderbericht haben 91 Autoren aus 40 Ländern gearbeitet. Er dokumentiert wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Folgen einer globalen Erwärmung um 1,5 Grad gegenüber vorindustriellem Niveau. Der Bericht geht dabei auf das Pariser Klimaabkommen zurück, mit dem sich 195 Staaten darauf geeinigt hatten, die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad bis 2100 zu begrenzen.

Laut Bericht liegt die weltweite Durchschnittstemperatur 2018 bereits rund ein Grad über dem Niveau der vorindustriellen Zeit. Es dürfte also eine weitere Erwärmung um maximal 0,5 bis 1 Grad geben. Stößt die Weltgemeinschaft aber weiterhin so viel CO2 wie bisher aus, würde es bis zum Ende des Jahrhunderts zu einer Erwärmung um insgesamt etwa drei Grad kommen.

Der IPCC-Bericht verdeutlicht, dass eine Erwärmung um maximal 1,5 Grad bis 2100 gerade noch erreichbar sei, allerdings nur mit „schnellen und weitreichenden, bisher nicht dagewesenen Maßnahmen“. Das bedeutet, dass die weltweiten Treibhausgas-Emissionen viel schneller als bislang geplant reduziert werden und der Atmosphäre CO2 zum Beispiel durch Anpflanzung zusätzlicher Wälder entzogen werden müssten.

Mit Sorge betrachten Klimaschützer die Wahl des Rechtspopulisten Jair Bolsonaro als neuen Präsidenten Brasiliens. Er hatte im Wahlkampf den Austritt seines Landes aus dem 2015 beschlossenen Weltklimaabkommen angekündigt, ein Schritt, den 2016 bereits Präsident Donald Trump für die USA vollzogen hatte. Darüber hinaus will Bolsonaro den Schutz der Amazonas-Regenwälder zurückfahren, die weltweit bedeutend für den Klimaschutz sind (siehe dazu auch Kommentar von Hans Dembowski in E+Z/D+C 2018/12, Debatte). (ld/sb)

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