Stadtverkehr

Den Verkehr wieder in Fluss bringen

Im April wurde mit dem Bau von 114 Straßen in 20 verschiedenen Stadtgebieten des Ballungsraums Lagos begonnen – als Teil einer Initiative zu Ausbau und Sanierung von 300 Hauptstraßen. Vorgabe für die neuen Straßen ist, dass sie Beleuchtung, Gehwege und geschlossene Abwasserkanäle haben. Die Verbesserung des Straßennetzes ist notwendig und hilft dabei, Stau zu reduzieren, Autos zu schonen, die Sicherheit zu erhöhen und den Handel zu erleichtern.
Die Regierung bemüht sich sehr, den Stau in den Griff zu bekommen. picture-alliance/TonKoene Die Regierung bemüht sich sehr, den Stau in den Griff zu bekommen.

Zudem hat Gouverneur Akinwunmi Ambode 434 neue klimatisierte Busse für das Schnellbussystem auf den Hauptverkehrsadern bestellt. Ein Wasserversorgungssystem ist in Planung, und es wurden Gelder für ein von der Weltbank unterstütztes Straßenbahnprojekt zur Verfügung gestellt. Zum Jahresende soll die Bahn in Betrieb gehen; sie wird die Hauptpendlerroute entlasten.

Offiziellen Zahlen zufolge waren in den ersten drei Monaten dieses Jahres 751 Menschen in insgesamt 112 Verkehrsunfälle verwickelt. Ziel ist es, die Zahl der Unfälle um 15 Prozent und die Zahl der Todesopfer um 25 Prozent zu reduzieren. Die Sicherheit von Fußgängern und Autofahrern hängt von der Qualität der Straßen ab. Bei der Verkehrsplanung wie auch beim Straßenbau werden oft Fußgängerbrücken vergessen. Im Ballungsraum Lagos wurden im vergangenen Jahr etliche neue Fußgängerbrücken über die wichtigsten Straßen gebaut.

Ein weiteres wichtiges Infrastrukturprojekt ist die Forth-Mainland-Brücke, die die Insel Lagos mit dem Festland verbinden soll. Aufgrund erheblichen Pendlerverkehrs sind die drei bestehenden Brücken regelmäßig verstopft. Gouverneur Ambode hat einen Vorvertrag für die Brücke unterzeichnet, die der nigerianische Architekt Kunlé Adeyemi entwerfen soll. Unter einem Teil der Brücke ist Platz für Fußgänger und soziale, kulturelle und kommerzielle Aktivitäten.

Neuerdings setzt die Bundesstaatsregierung sogenannte mobile Gerichte ein. Justizmitarbeiter fahren in schwarzen Kleinbussen durch die Straßen von Lagos, um Verstöße gegen Verkehrsregeln zu ahnden. Dazu gehört das unerlaubte Fahren auf Fahrbahnen, die für Schnellbusse oder für offene Busse gedacht sind. Bisher war das die Aufgabe von Beamten von LASTMA, der Straßenverkehrsbehörde des Bundesstaates Lagos, diese aber hatten den Ruf, die Fahrer zu schikanieren. LASTMA wurde umstrukturiert und ist nun für die Verkehrskontrolle zuständig, während sich die mobilen Gerichte um rechtliche Angelegenheiten kümmern.

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