Weltbank-Fazilität gegen Geierfonds

Die Weltbank will hochverschuldete arme Länder (HIPC) gegen mögliche Klagen von Geierfonds schützen. Zu diesem Zweck hat sie ihren 1989 eingerichteten Fonds zur Schuldenreduzierung (Debt Reduction Facility, DRF) um fünf Jahre bis Juli 2012 verlängert. Die DRF vergibt Zuschüsse an HIPC-Länder, damit diese ihre Schulden bei privaten Gläubigern begleichen können. Dadurch können sie den sogenannten Geierfonds zuvorkommen: Diese versuchen, Gläubigern zu günstigen Preisen Schuldtitel abzukaufen, und fordern von den Schuldnerländern anschließend die Rückzahlung in voller Höhe. Im April hatte ein Londoner Gericht Sambia zur Zahlung von 15,5 Millionen US-Dollar an einen solchen Fonds verurteilt (siehe E+Z/D+C 6/2007, S. 226). Nach ihren eigenen Angaben hat die Weltbank über ihren Rückkauffonds bislang 21 HIPC-Länder von kommerziellen Schulden in einer Gesamthöhe von acht Milliarden Dollar befreit. Die Bank schätzt, dass mehr als ein Drittel der armen Länder, deren öffentliche Schulden erlassen wurden, von Privatgläubigern verklagt wurden. (ell)

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