WHO fordert kostenlose Moskitonetze

In Kenia hat die Verteilung von mehr als 13 Millionen Moskitonetzen an die Bevölkerung die Zahl der Malariafälle deutlich reduziert. Nach Angaben der Regierung in Nairobi sind in Distrikten, in denen Netze verteilt wurden, die Malaria-Todesfälle unter Kindern in nur drei Jahren um 44 Prozent gesunken. 2003 hatte die kenianische Regierung mit Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) begonnen, im ganzen Land mit Insektiziden behandelte Moskitonetze auszugeben. Dadurch konnte der Anteil der Kinder, die unter Netzen schlafen, in weniger als fünf Jahren landesweit von fünf auf über 50 Prozent gesteigert werden.

Die Leiterin des WHO-Malariaprogramms, Arata Kochi, erklärte, die Daten aus Kenia hätten die Diskussion darüber, auf welchem Weg Moskitonetze vergeben werden sollten, beendet. Unter Entwicklungsexperten ist um­stritten, ob es sinnvoll ist, Netze gratis zu verteilen. Die WHO plädiert nun dafür, allen betroffenen Bevölkerungsschichten Netze kostenlos zur Verfügung zu stellen; bislang hatte sie diese Empfehlung auf schwangere Frauen und Kinder unter fünf Jahren beschränkt. Im Einkauf kostet ein behandeltes Moskitonetz etwa fünf US-Dollar. (ell)

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