Bedingungslose Cash Transfers besser

Geldzahlungen (Cash Transfers) an hilfsbedürftige Familien in Entwicklungsländern sind besser als die Lieferung von Hilfsgütern. Es sei einfacher und transparenter, armen Haushalten Geld auszuzahlen als zum Beispiel Nahrungsmittel zu liefern, heißt es in einer neuen Studie des International Poverty Centre (IPC) in Brasilia. Zudem könnten die begünstigten Familien selbst entscheiden und einkaufen, was sie am dringends­ten benötigten. Überaschend an der neuen IPC-Studie ist, dass sie sich klar gegen Konditionen für Cash Transfers ausspricht. Der Versuch, die Familien durch die Auszahlung zu einem bestimmten Verhalten zu bewegen, habe etwas „Paternalistisches“ – auch wenn es um allgemein akzeptierte Ziele gehe, wie zum Beispiel den Schulbesuch der Kinder sicherzustellen. Programme wie „Oportunidades“ in Mexiko hätten sich zu „komplexen Mechanismen sozialer Steuerung (social engineering) entwickelt“. In einer anderen IPC-Studie vom Sommer 2007 hatten die Autoren an Be­dingungen geknüpfte Cash Transfers in lateinamerikanischen Ländern noch ausdrücklich als sinnvoll und wirksam bezeichnet. (ell)

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