Krankheitsbekämpfung

Die Vernichtung von Moskitolarven ist die beste Prävention

Früher war Malaria in Botswana ein riesiges Problem. In den 1950er Jahren leitete das südafrikanische Land Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Krankheit ein – und erzielte damit insbesondere in den letzten Jahren beachtliche Erfolge.
In Feuchtgebieten wie dem Okavango-Delta in Botswana besteht noch immer ein hohes Risiko, an Malaria zu erkranken. Tödt/picture-alliance/dpa In Feuchtgebieten wie dem Okavango-Delta in Botswana besteht noch immer ein hohes Risiko, an Malaria zu erkranken.

Malaria, die durch die weibliche Anopheles-Mücke übertragen wird, stellt viele Länder des globalen Südens vor große Herausforderungen, vor allem in Afrika. Zwar gab es bereits Fortschritte im Kampf gegen die Krankheit. Aber die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor einer Stagnation. Das Millenniums-Entwicklungsziel über die Reduzierung der Malariafälle wurde erreicht, weltweit ging die Zahl der Erkrankungen zwischen den Jahren 2000 und 2015 um 37 Prozent zurück. Aber seither sind die Infektionsraten wieder gestiegen. Laut WHO kommen in Afrika 90 Prozent aller weltweiten Malariafälle vor und 91 Prozent aller Malaria-Todesfälle.

Botswana hat die notwendigen Maßnahmen ergriffen. Bereits in den 1950er Jahren begann die Regierung mit der Kontrolle der Krankheit, wie Kabo Garegae vom Nationalen Malaria-Programm (NMP) berichtet. 1974 wurde ein umfassendes Programm gestartet. Trotzdem habe es in den Jahren 1996, 1997, 2006 und 2013 "sporadische Epidemien" gegeben, sagt Garegae. Vor allem in der Regenzeit zwischen November und Mai steigt das Risiko einer Ansteckung. Aber dank des NMP konnte die Zahl der Erkrankungen in dem 2,3-Millionen-Einwohner-Land von 8056 im Jahr 2000 auf 456 im Jahr 2013 reduziert werden – ein Rückgang um 94 Prozent.


Nutzung von Insektiziden

Ein Politikwechsel im Jahr 2010 erwies sich als effektiv. Hauptgrund war die Einführung des Insektizids Dichlorodiphenyltrichlorethan (DDT) zur Nutzung als Spray in Häusern sowie an den Brutstätten der Moskitos. Moskitonetze über Betten haben sich als bester Schutz vor den Stechmücken erwiesen und sind in Botswana weit verbreitet. Sind die Netze mit dem Insektizid LLIN imprägniert, sterben die Moskitos, sobald sie auf dem Netz landen.

Eine weitere erfolgreiche Maßnahme war die Fortbildung von Angestellten im Gesundheitssektor. In Zusammenarbeit mit der WHO und anderen Partnern bietet das NMP Kurse an, damit die Diagnosen und die Behandlung von Malaria verbessert werden.

In Botswana gibt es 674 Gesundheitszentren und 900 Stationen für mobile Kliniken. Zudem gehen Teams der Gesundheitsbehörden in die Dörfer, dabei wird jedes Dorf erreicht. Zur Aufklärung tragen auch Radiosender bei. In besonders von Malaria betroffenen Gegenden wurden Werbeflächen in Bussen für Kampagnen genutzt, und dank der Verbreitung von Mobiltelefonen erreichen Informationen inzwischen noch mehr Menschen.

In den Kampagnen wird empfohlen, Moskitosprays zu benutzen und abends, wenn die Mücken aktiv sind, den Körper vollständig mit Kleidung zu bedecken. Auch das Sauberhalten des Wohnumfelds ist wichtig. „Alte Reifen, leere Dosen und andere Gegenstände, in denen sich Wasser sammeln kann, sind ideale Brutstätten für Moskitos“, sagt Garegae. Dies sei inzwischen den meisten Menschen in Botswana bewusst. „Die Larven zu töten ist die beste Vorbeugung gegen Malaria“, sagt der NMP-Vertreter.

Die meisten Malariagebiete in Botswana befinden sich im Nordwesten des Landes, wo die Flüsse das ganze Jahr über einen hohen Wasserpegel haben. Für Menschen, die in Malariagebiete reisen, sei die Prophylaxe wichtig. Den dort lebenden Schwangeren wird geraten, bis sechs Wochen vor der Entbindung Medikamente gegen Malaria einzunehmen, da die Krankheit Schwangere und ungeborene Kinder besonders gefährdet.

„Abgelegene Gegenden, die schwer zu erreichen sind, waren schon immer eine Herausforderung“, sagt Garegae. „Aber wir haben dieses Problem durch mobile Kliniken gelöst.“ Sie bringen Medikamente und medizinisches Personal dorthin.

Der WHO-Vertreter Kentse Moakofhi bestätigt Botswanas Erfolge: „Die Statistiken beweisen, dass Botswana es geschafft hat, Malaria zu bekämpfen.“


Meekaeel Siphambili ist freier Journalist in Gabarone.
msiphambili@yahoo.com

 

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