Künstler*in des Monats
Yacunã Tuxá

Jeden Monat stellen wir an dieser Stelle die Person vor, deren Kunst auf dem Titel und zu Beginn des Schwerpunkts unserer Monatsausgabe zu sehen ist.
Yacunã Tuxá ist eine Indigene bildende Künstlerin und Aktivistin der Tuxá de Rodelas in Bahia, Brasilien. Als multidisziplinäre Künstlerin bewegt sie sich zwischen verschiedenen Sprachen und Medien, um Kampf, Widerstand und die politische Organisation Indigener Frauen in Brasilien zu thematisieren. In ihrer Kunst verflechten sich Wort und Bild, um Verbindungen zwischen Erinnerung, Identität, Territorium, Gerechtigkeit und Träumen herzustellen und Kunst zu einem wirkungsvollen politischen Werkzeug zu machen.

Ihr Werk „Corpo-canoa“ (Körper-Kanu), ist eine visuelle Metapher, die die Vertreibung des Volkes der Tuxá im Jahr 1987 darstellt, als sie aufgrund des Baus eines Wasserkraftwerks gezwungen wurden, ihr Land zu verlassen. In dem Bild ist das Kanu, ein altes Symbol für Transport und Überfahrt, auch Körper und Erinnerung. Das Werk bringt die Last der Zwangsumsiedlung zum Ausdruck, aber auch die Widerstandsfähigkeit der Identität, die sich der Auslöschung widersetzt, und bekräftigt, dass das wahre Erbe des Volkes der Tuxá im materiell ist: die lebendige Erinnerung und die Würde, sie selbst zu sein.

Das Werk „Ativista Mayalú Kokometi Waurá Txucarramãe“ (Aktivistin Mayalú Kokometi Waurá Txucarramãe) wurde für das Projekt „Indigene Visionen für Rechte, Engagement und eine nachhaltige Welt“ („Visões indígenas para imaginar direitos, envolvimento e um mundo sustentável“) angefertigt. Es ist eine visuelle Hommage an die Stärke und Widerstandsfähigkeit Indigener Frauen. Die Aktivistin Mayalú Txucarramãe ist eine lautstarke Stimme im Kampf für den Schutz des Regenwaldes und die Rechte der Indigenen Völker.
D+C/E+Z Editorial Team