Redefreiheit

E+Z Autor im Tschad in Haft

Unser Autor Djeralar Miankeol ist im Tschad verhaftet worden. Ihm wird „Missachtung der Justiz“ vorgeworfen. Menschenrechts-Aktivisten halten seine Inhaftierung für willkürlich. Amnesty International fordert seine Freilassung.

Auf der Website von Amnesty International steht folgender Text:

„Djeralar Miankeol, Aktivist und Vorsitzender des Vereins Ngaoubourandi (ASNGA), erhielt am 15. Juni einen Anruf vom Staatsanwalt Hassane Yacoub. Der Staatsanwalt forderte ihn dazu auf, in sein Büro zu kommen, um ein paar Fragen zu beantworten. Djeralar Miankeol und seine Frau erschienen noch am selben Tag um 15.30 Uhr in dem Büro des Staatsanwalts.

Während des Verhörs wurde Djeralar Miankeol von dem Staatsanwalt und seinem Stellvertreter zu dem Radiointerview befragt, das er am 7. Juni dem Radiosender FM Liberté gegeben hatte. Nachdem sie ihn 15 Minuten lang verhört hatten, rief der Staatsanwalt einen Polizisten, der Djeralar Miankeol festnahm und ihn zu der Suchbrigade (Brigade de Recherche) von Moundou brachte. Ein Gericht in Moundou klagte Djeralar Miankeol am nächsten Tag wegen ‚Missachtung des Gericht‘ an und veranlasste seine Überführung in das Gefängnis von Moundou. Dies stellte einen eindeutigen Versuch dar, einen Aktivisten wegen der friedlichen Ausübung seines Rechts auf freie Meinungsäußerung zu bestrafen sowie andere Personen daran zu hindern, von ihren Rechten Gebrauch zu machen. Amnesty International betrachtet Djeralar Miankeol als gewaltlosen politischen Gefangenen.

Am 19. Juni kontaktierte Amnesty International den Staatsanwalt. Dieser lehnte es jedoch ab, weitere Informationen über den Fall bekannt zu geben und teile Amnesty International mit, dass ‚der Fall dem hohen Gerichtshof vorgelegt wurde, der die Entscheidung treffen wird‘. Der Staatsanwalt gab bei dem Gespräch zudem an, dass am 30. Juni eine Anhörung stattfinden werde. Am 22. Juni teilte die Familie von Djeralar Miankeol Amnesty International mit, dass man sie nicht über einen Termin für eine Anhörung informiert habe. Es besteht die begründete Sorge, dass es keinen zeitnahen Gerichtstermin geben wird. Nach Informationen von Djeralar Miankeol wird die Anhörung erst dann stattfinden, wenn die Untersuchungen in Moundou und in N'Djamena abgeschlossen sind und sein Radiointerview analysiert wurde.“

Amnesty International ruft dazu auf, sich per E-Mail oder Luftpostbrief an die zuständigen Stellen im Tschad zu wenden, und die Forderung nach Miankeols Freilassung zu unterstützen.

http://www.amnesty.de/urgent-action/ua-138-2015/aktivist-angeklagt?destination=startseite

Auf dandc.eu erschien am Wochenende ein Beitrag von Miankeol über Konflikte zwischen Viehhütern und Feldbauern:

http://www.dandc.eu/de/article/im-tschad-streiten-ackerbauern-und-viehzuechter-um-wasser-und-land-eine-loesung-des

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