Hilfe im Dienste der Terrorbekämpfung

The Reality of Aid Project:
The Reality of Aid 2006. Focus on Conflict, Security and Development Cooperation. Zed Books, London und New York 2007,
386 S., 60,00 Pfund, ISBN 1-84277-845-5

Die öffentliche Entwicklungshilfe (ODA) steigt, doch bei ihrer Qualität gibt es Rückschritte, erklärt dieser Bericht des „Reality of Aid Project“, dem nichtstaatliche Organisationen aus Industrie- und Entwicklungsländern angehören. Die Hilfe richte sich zunehmend an Sicherheitsinteressen der Geber aus, besonders in der Terrorismusbekämpfung. Über ein Drittel der globalen ODA-Erhöhung seit 2000 sei allein Afghanistan und dem Irak zugutegekommen. Sicherheitsinteressen prägten auch die Debatte über schwache Staaten. Hilfe müsse sich dort an den Menschenrechten sowie der lokalen politischen Lage orientieren; die entsprechenden Konzepte des OECD-Entwicklungshilfeausschusses (DAC) würden aber kaum befolgt. Studien über die einzelnen Geber sowie über einige Konfliktregionen untermauern die Kritik. Das Buch betont, Friedensoperationen oder Hilfe für Sicherheitskräfte sollten nicht als ODA angerechnet werden, weil Entwicklungshilfe der Armutsbekämpfung dienen müsse. (bl)

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