Erste Laptops für Arme bestellt

Uruguay hat als erstes Land den so genannten 100-Dollar-Computer bestellt. Das Land will 100 000 Exemplare der Rechner kaufen und in acht oder neun Provinzen an Schulkinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren verteilen. 2009 will Uruguay weitere 300 000 Exemplare bestellen und im Rest des Landes verteilen. Die Computer wurden von der Initiative „One Laptop per Child“ (OLPC) unter Leitung des Informatikers Nicholas Negroponte entwickelt. Der Billigrechner soll helfen, den digitalen Graben zwischen Entwicklungs- und Industrieländern zu schließen. Er ist wasserdicht und mit einer Batterie ausgerüstet, die durch eine Handkurbel, ein Fußpedal oder durch Solarzellen aufgeladen werden kann. Der Bildschirm ist so konstruiert, dass der Rechner auch im Freien bei hellem Sonnenlicht benutzt werden kann.

Seit der Präsentation des ersten Prototyps 2005 ist der Preis für den Computer allerdings deutlich gestiegen: Das 100-Dollar-Laptop kostet gegenwärtig 188 Dollar. Auch die Resonanz der anvisierten Zielländer war verhaltener, als von den Initiatoren vorausgesehen. „Ich habe ein wenig unterschätzt, dass ein Händedruck von einem Staatsoberhaupt noch nicht bedeutet, einen Scheck zu bekommen“, sagte OLPC-Gründer Negroponte laut BBC.

Seit November wird der OLPC-Rechner in einigen reichen Ländern auch an Privatpersonen verkauft – unter der Bedingung, dass sie noch einen zweiten für ein Kind in einem Entwicklungsland bezahlen. Auch Geberregierungen können zum Stückpreis von mindestens 299 Dollar Rechner kaufen und in Empfängerländern ihrer Wahl verteilen lassen. (ell)

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