Demografische Dividende

Wirtschaftswachstum durch veränderte Bevölkerungsstruktur

Die demografische Dividende ist ein Effekt, der vor allem asiatischen Ländern zu großem Wirtschaftswachstum verholfen hat. Er entsteht, wenn es sehr viele Menschen im arbeitsfähigen Alter gibt, die Geburtenrate sinkt, aber nicht sehr viele alte Menschen versorgt werden müssen.
Dank verbesserter Gesundheitsversorgung ist die Lebenserwartung in Afrika gestiegen. Massenimpfung in Äthiopien. kd Dank verbesserter Gesundheitsversorgung ist die Lebenserwartung in Afrika gestiegen. Massenimpfung in Äthiopien.

Dann können junge Erwerbstätige Vermögen bilden. Wenn diese Ersparnisse produktiv im Land angelegt werden, wächst die Wirtschaft.

Damit die demografische Dividende eintritt, müssen allerdings mehrere Voraussetzungen gegeben sein. Es reicht nicht, dass nur eine vergleichsweise kleine Zahl von abhängigen Kindern und Senioren versorgt werden müssen, sondern es muss auch genügend Arbeitsplätze für die große Gruppe der 15- bis 65-Jährigen geben. Nur dann steigt das Einkommen, das die Familien zur Verfügung haben, so dass sie Ersparnisse bilden können.

Der Staat kann von dieser volkswirtschaftlichen Verbesserung profitieren und sie für die Entwicklung nutzen. Höhere Produktivität und gestiegene Einkommen ermöglichen dann auch eine aufwändigere Versorgung von Senioren, allerdings kann langfristig die gesellschaftliche Alterung auch zu Problemen führen, wenn immer weniger Berufstätige eine wachsende Zahl von Rentnern finanzieren muss. Ob Afrika allerdings überhaupt von ­einer demografischen Dividende profitieren kann, ist noch nicht klar.

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