Umweltschutz

Treibhaus-Emissionen steigen

UNFCCC und OECD melden alarmierende CO2-Trends. Greenpeace eröffnet unterdessen Büros in Afrika und die Regierung der Malediven legt Geld zurück, um neues Land kaufen zu können, falls das Inselreich vom steigenden Meeresspiegel verschluckt wird.


[ Sella Oneko ]

In den vergangenen zwei Jahren ist der globale Ausstoß von Treibhausgasen laut einem Bericht der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) wieder um 2,3 Prozent gestiegen, nachdem er von 1990 bis 2006 gesunken war. Die wichtigsten Gründe sind die rasante Industrialisierung in Schwellenländern sowie die Entwaldung in tropischen Ländern.

Allerdings steigen auch die Emissionen der Industriestaaten wieder, die sich im Kyoto-Protokoll zur Reduzierung der Emissionsraten verpflichteten. Sie hatten zwischen 1990 und 2000 eine Reduktion von 17 Prozent verbucht, was großteils auf den Kollaps der Volkswirtschaften im früheren Ostblock zurückging.

Auch die OECD zeigt sich besorgt. Ihre aktuelle Publikation „Environmental Outlook to 2030“ warnt, dass die Langzeitfolgen des Klimawandels katastrophal wären, wenn die Emissionen nicht drastisch gesenkt werden. Dem Bericht zufolge hat die Weltwirtschaft genug Wachstumspotenzial, um ihr Volumen trotz des Aufwands für den Klimaschutz in den kommenden Jahrzehnten zu verdoppeln.

20 Prozent des globalen Ausstoßes gehen auf die Zerstörung von Regenwald zurück. Während Brasiliens Agrospritlobby eine Gesetzesänderung zur freigiebigeren Abholzung des Urwaldes forciert, fordert Greenpeace einen globalen Finanzmechanismus, der die Rettung des Urwalds ökonomisch attraktiver macht.

Greenpeace eröffnete vor kurzem in Johannesburg das erste Büro in Afrika. Weitere Büros sind im Senegal und der Demokratischen Republik Kongo vorgesehen. Im Kongobecken befindet sich der viertgrößte Regenwald der Welt.

Unterdessen sagte Mohamed Nasheed, der Präsident der Malediven, der Londoner Zeitung The Guardian, sein Land werde Ein­nahmen aus dem Fremdenverkehrssektor zurücklegen, um anderwo Land kaufen zu können. Die Existenz des kleinen Inselstaates ist bedroht, wenn der Meeresspiegel ansteigt.

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