UN-Studie gegen Khat-Verbot

Das dem UN-Entwicklungsprogramm angegliederte International Poverty Centre (IPC) in Brasilia spricht sich in einer neuen Studie gegen ein Verbot der in Ostafrika sowie im Jemen weit verbreiteten Droge Khat aus. Die Pflanze, deren Blätter narkotisierende Wirkung haben, ist für die Einkommen der Bauern im Hauptanbauland Äthiopien mittlerweile so wichtig, dass ein striktes Verbot erhebliche wirtschaftliche Schäden anrichten würde, heißt es in der Studie. Für Äthiopien ist Khat heute das zweitwichtigste Exportgut nach Kaffee; die Pflanze hat einen Anteil von 15 Prozent an den äthiopischen Exporten.

In den vergangenen zehn Jahren sind viele äthiopische Bauern auf den Anbau von Khat umgestiegen, nachdem in den 1990er Jahren die Preise für andere Agrargüter wie Kaffee in Äthiopien und im Ausland einbrachen. Laut der IPC-Studie wird Khat heute auf 13 Prozent der kultivierten Landfläche in Äthiopien angebaut und trägt 30 bis 50 Prozent zum Einkommen der Bauern bei. Die Autoren plädieren dafür, Produktion, Verkauf und Konsum von Khat zu regulieren, statt die Droge vollständig zu verbieten. Die gesundheitlichen Auswirkungen des Khat-Konsums sind umstritten. (ell)

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