Welthungerindex 2007

Ein Drittel von 91 Entwicklungsländern ist auf Kurs, bis 2015 den Anteil der Hungernden an der Bevölkerung zu halbieren. Ein weiteres gutes Drittel hat seit 1990 zwar Fortschritte im Kampf gegen den Hunger gemacht, jedoch nicht schnell genug, um das Millenniumsziel zu erreichen. Ein Viertel der Länder wiederum stagniert beziehungsweise verzeichnet sogar Rückschritte (siehe Grafik). In vier Ländern – Liberia, Swasiland, Burundi und Demokratische Republik Kongo – hat sich die Ernährungslage seit 1990 erheblich verschlechtert. Sie bilden das Schlusslicht einer Rang­liste, die das International Food Policy Research Institute (IFPRI) und die Deutsche Welthungerhilfe im Oktober vorlegten. An der Spitze des so genannten Welthungerindex-Fortschrittsindikators stehen Kuba, Kuwait, Fidschi, Peru und Uruguay, die das UN-Ziel bereits heute fast erreicht haben. Lichtblicke in Afrika sind laut IFPRI-Mitarbeiterin Doris Wiesmann Mosambik, Ghana und Malawi. Auch Äthiopien – einst Inbegriff des Hungerlandes – sei mittlerweile auf gutem Weg und zeige, dass durch Investitionen in Gesundheit, Bildung und Landwirtschaft Fortschritte erzielt werden können. Welthungerhilfe-Vorsitzende Ingeborg Schäub­le appellierte an die armen Länder, ihrer eigenen Bevölkerung gegenüber Verantwortung zu übernehmen und verstärkt in diese Bereiche zu investieren. Aber auch die Industrieländer müssten den Kurs wechseln: Sie vernachlässigten „nach wie vor sträflich die Förderung der Ärms­ten in ländlichen Regionen“. (ell)

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