Weniger AIDS-Kranke

Die Vereinten Nationen haben die Zahl der Menschen, die mit dem AIDS-Erreger HIV infiziert sind, deutlich nach unten korrigiert. Laut UNAIDS lebten 2006 weltweit gut 17 Prozent weniger Menschen als bisher angenommen mit dem HI-Virus. Im vergangenen Jahr waren 33,2 Millionen Menschen infiziert, 22,5 Millionen – oder 68 Prozent – davon in Afrika südlich der Sahara. Das entspricht exakt den Werten, die UNAIDS bereits vor neun Jahren, im Dezember 1998, ausgegeben hatte. Ursache für die Korrektur sind laut UNAIDS verfeinerte Methoden der Daten­erhebung. Vor allem in Indien sowie in fünf afrikanischen Ländern (Angola, Kenia, Mosambik, Nigeria und Simbabwe) gebe es deutlich weniger HIV-Infizierte als bisher angenommen. Auf diese sechs Länder entfallen 70 Prozent der Reduzierung. Dagegen hat sich die Lage in Osteuropa und Zentralasien deutlich verschlechtert: Dort gibt es laut UNAIDS heute dreimal so viele AIDS-Patienten wie 2001. Auch in Vietnam und Indonesien breite sich die Epidemie schnell aus.

Der Globale Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria begrüßte die neuen Zahlen, hält aber an seiner Schätzung für den Finanzbedarf in Höhe von 12 bis 18 Milliarden Dollar für die Jahre 2008 bis 2010 fest. Dieser Bedarf ergebe sich aus der Nachfrage von Finanzmitteln für konkrete Projekte und Programme und nicht aus der globalen Schätzung auf Basis der UNAIDS-Zahlen. (ell)

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