Editorial

Wir bleiben in Kontakt

Dies ist das letzte gedruckte Monatsheft von E+Z/D+C. Es tut weh, den gewohnten Turnus zu beenden, aber die Reform unserer Vertriebska­näle ist zweifellos nötig.

Postvertrieb ist im Internetzeitalter offensichtlich nicht der richtige Weg, um internationale Debatten zu führen. Es dauert mindestens sechs Wochen, um die Zeitschrift nach Chittagong in Bangladesch zu bringen. Selbst in Nairobi wird sie manchmal erst nach drei Monaten ausgeliefert. Und, wie viele Leser in Entwicklungsländern wissen, sie kommt leider manchmal auch gar nicht an.

Als ich zum Jahreswechsel 2003/04 Chefredakteur wurde, war mir klar, dass die Website besser werden musste. Damals stellten wir einmal im Monat sämtliche Manuskripte ins Netz. Später gingen wir dazu über, mehrmals in der Woche etwas zu veröffentlichen. Seit einigen Jahren liefern wir pro Arbeitstag mindestens einen neuen Artikel – und seit Jahresanfang sogar täglich, und zwar nach einem festen Plan. Das können wir leisten, weil unsere kleine Redaktion ein zusätzliches Mitglied bekommen hat. Das Geld, um mehr Inhalt zu produzieren, stammt von der Reduktion der Printauflage.

Wie regelmäßige Besucher wissen, erscheint auf www.dandc.eu jetzt montags eine Heutzutage-Kolumne und mittwochs ein Meinungsbeitrag. Dienstags, donnerstags und samstags bieten wir Artikel aus der Rubrik „in Kürze“ und freitags und sonntags Hintergrund-Essays und -Interviews. Die Website findet deutlich mehr Anklang. Seit Januar hatten wir gut zwei Drittel mehr Besucher als in der Vergleichszeit des Vorjahres. Wir vermuten allerdings, dass viele von Ihnen, sehr geehrte Leserschaft, am gewohnten monatlichen Rhythmus festhalten wollen. Entsprechend gibt es die alte E+Z/D+C weiterhin als E-Paper auf unserer Website. Wer sie online liest, kann diverse Links nutzen, und wer sie runterlädt, erhält ein PDF, das dann jederzeit zur Verfügung steht. Bekanntlich taugen E-Paper vor allem zur Lektüre auf Tablet-Computer, die bisher vor allem in reichen Ländern verbreitet sind. Die Erfahrung lehrt aber, dass ihre Zahl auch in Entwicklungs- und Schwellenländern rasch zunehmen wird.

Die Druckausgabe wird nicht ganz eingestellt, aber komplett verändert. In der zweiten Jahreshälfte starten wir mit einem Zweimonatsheft, das jeweils zwei Schwerpunkte enthalten wird und stärker der langfristigen Dokumentation der entwicklungspolitischen Debatte dienen wird.

Wie die meisten von Ihnen wissen werden, wird E+Z/D+C vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert und von Engagement Global herausgegeben. Unserem Geldgeber ist klar, dass ein internationales Forum nötig ist, um Debatten zu führen, die Zivilgesellschaft, Staat, Wirtschaft und Wissenschaft einschließen. In hohem Maße wird die öffentliche Debatte nämlich immer noch von nationalen Grenzen definiert. Unser Auftrag ist es, einen Raum für entwicklungspolitische Diskussionen zu schaffen, der darüber hinausreicht. Und das tun wir auch. E+Z/D+C ist eine der wenigen Publikationen, in denen nicht von vornherein klar ist, ob die Weltbank in einem Beitrag gelobt oder getadelt wird.

E+Z/D+C schafft eine Art von internationalem Austausch, die es sonst nicht gäbe. Das wird umso wirkungsvoller, je mehr Menschen mitmachen. Wir laden Sie ein, in Kontakt zu bleiben. Wenn wir Sie auf dem Laufenden halten sollen, abonnieren Sie bitte auf der Website unseren Newsletter, damit wir Sie auf jedes neue E-Paper aufmerksam machen können.

 

Hans Dembowski ist Chefredakteur von E+Z Entwicklung und Zusammenarbeit / D+C Development and Cooperation.
euz.editor@fs-medien.de

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