Bildung

Kultureller Wandel

Die zunehmende Robotisierung und Automatisierung der industriellen Fertigung bringt neue Anforderungen an die Ausbildung und somit Herausforderungen für die Ausbildungsstätten mit sich.
Chirurgischer Eingriff mit Hilfe eines Roboters in Mexiko-Stadt. picture-alliance/ZUMA Press Chirurgischer Eingriff mit Hilfe eines Roboters in Mexiko-Stadt.

Die technische Ausbildung in Mexiko ist in den Augen von Carlos Gómez Payán, Ingenieurinformatiker am Instituto Tecnológico y de Estudios Superiores de Monterrey, im Rückstand. Universitäten und Fachhochschulen berücksichtigten zwar mittlerweile neue Anforderungsprofile, es lägen jedoch noch keine Erkenntnisse darüber vor, wie die Absolventen auf dem Arbeitsmarkt zurechtkommen. Die jungen Leute müssten immer besser vorbereitet werden, um ihren Platz auf dem immer stärker technisierten Markt zu finden – und nur diejenigen, die dazu bereit seien, hätten überhaupt Chancen.

„Die idealen Angestellten für die industrielle Fertigung im Elektronikbereich sind diejenigen, die über die nötigen Kenntnisse und Fertigkeiten verfügen“, sagt Gómez Payán. Sie müssten sowohl Hardware als auch Software betreuen sowie Systeme, Plattformen und Produkte so konfigurieren und entwickeln, dass sie den Anforderungen für ihren Einsatz gerecht werden. „Nötig ist die Abstimmung auf neue Technikfelder wie virtuelle Realität, Internet der Dinge, Automatisierung, intelligente Systeme, Big Data und so weiter“, urteilt Gómez Payán.

Zu den Bereichen, in denen großen Verbesserungen durch technologische Innovationen zu erwarten sind, zählt der Ingenieur biometrische Erkennung, künstliche Intelligenz, Gesundheitsüber­wachung und intelligente elektronische Geräte. Die Veränderungen werden seinem Urteil nach über die reine Produktion hinausgehen: Es handele sich um einen kulturellen Wandel – zumindest innerhalb der Bevölkerungsgruppen, die Zugang zu diesen Neuerungen hat.

Gute Karriereaussichten hätten diejenigen, die sich auf die Analyse statistischer und mathematischer Daten spezialisierten. Datenbasierte Systeme würden für unternehmerische Entscheidungen immer wichtiger. Die Industrie 4.0 – so nennen Fachleute die digitale Wirtschaftsweise der Zukunft – ermögliche bedarfssynchrone Produktion. Voraussetzung seien aber auch entsprechende Kenntnisse und Fähigkeiten der Verbraucher. Es sei davon auszugehen, dass die Angehörigen künftiger Generationen als Endkonsumenten oder Nutzer elektronische Geräte immer gewandter verwenden werden und entsprechend auch immer bessere Produkte und Dienstleistungen erwarten. (vm)

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