Corona-Schutz

Sewing masks to fight corona

Da das Coronavirus weiterhin weltweit wütet, besteht allerorts ein massiver Mangel an Mundschutzmasken. Dies hat Menschen auf der ganzen Welt – so auch in Malawi – motiviert, eigene Masken zu nähen.
: #Masks4AllMalawi hat bereits über 2 Millionen Masken hergestellt. Masks4AllMalawi : #Masks4AllMalawi hat bereits über 2 Millionen Masken hergestellt.

Eine Armee von Freiwilligen in ganz Malawi ist damit beschäftigt, Masken aus vor Ort verfügbaren Materialien wie Baumwolle, Kleidung und anderen Stoffstücken zu nähen. Diese gemeinnützige Kampagne läuft unter dem Namen #Masks4AllMalawi.

Bisher wurden über 2 Millionen Masken hergestellt und die Freiwilligen schaffen es mittlerweile, eine halbe Million Masken pro Woche zu produzieren. Diese werden an möglichst viele Menschen im ganzen Land kostenlos verteilt. 

Bei den Gesichtsmasken handelt es sich nicht um Atemschutzmasken medizinischer Qualität oder im N95-Standard, die Partikel wie das Coronavirus filtern und einem US-Standard entsprechen. Selbstgemachte Masken wurden jedoch vom Gesundheitsministerium Malawis zugelassen, da medizinische Masken derzeit knapp sind.

Es gibt eine Debatte über die Wirksamkeit der Stoffmasken. Sie sollen nicht die Person, die sie trägt, vor einer Infektion schützen, sondern die Menschen um sie herum. Doktor Gama Petulo Bandawe, der leitende Virologe der #Masks4AllMalawi-Kampagne, sagt, dass es der öffentlichen Gesundheit dient, wenn alle Masken tragen. Das würde das Virus eindämmen, auch wenn es dazu bislang keine gesicherten wissenschaftlichen Daten gibt.

#Masks4AllMalawi wird von einem internationalen Netzwerk namens Hestian Project unterstützt, einem Programm, das normalerweise die Verwendung von saubereren Kochherden fördert, um Luftverunreinigung in den Haushalten zu reduzieren. Conor Fox, einer der Organisatoren der Kampagne und Mitbegründer des Hestian-Projekts, sagte, dass die Masken über verschiedene Kanäle verteilt werden, unter anderem über das Netzwerk von 3000 Herdproduzenten in 200 Dörfern, das über 3,5 Millionen Malawier erreicht.

„Wir sind eine Gruppe von über 40 Beratern, Experten und Freiwilligen, darunter Epidemiologen und Virologen, die versuchen, den Menschen in Malawi zu helfen, schnell auf das Coronavirus reagieren zu können“, erklärt Fox. Das Hestian Project hat eine halbe Million Euro an Spenden für das Maskenprojekt gesammelt.

Malawi verzeichnet derzeit 43 Covid-19 Fälle und drei Todesfälle (Stand 7. Mai). Im April kündigte die malawische Regierung eine 21-tägige Ausgangssperre an, die vom Obersten Gerichtshof gestoppt wurde (siehe Raphael Mweninguwe im Covid-19-Tagebuch in E+Z/D+C e-Paper 2020/05). Die Richter trugen den Sorgen der Kleinhändler Rechnung, die befürchteten, ihre Existenzgrundlage zu verlieren. Die Bürgerinnen und Bürger werden nun aufgefordert und nicht verpflichtet, so zu handeln, dass die Ausbreitung von Covid-19 verhindert wird.

Etwa 90 Prozent der Malawier arbeiten im informellen Sektor, was bedeutet, dass viele Menschen von der Hand in den Mund leben. Eine Ausgangssperre würde die Ernährungssicherheit der Armen stark gefährden. 


Link
#Masks4AllMalawi:
https://www.masks4allmalawi.org


Rabson Kondowe ist ein Journalist aus Blantyre, Malawi.
kondowerabie@gmail.com

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