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Es war einmal ein See

Der Boeung-Kak-See in Phnom Penh ist für 99 Jahre an ein Privatunternehmen verpachtet worden. Das Unternehmen hat das Land eingefordert und ein neues Viertel auf dem 90 Hektar großen Gelände errichtet. Die Menschen, die bis dahin von dem See lebten, haben keine Entschädigung bekommen.
Eine Anwohnerin des Boeung-Kak-Sees weint während eines Protestes in Phnom Penh im Jahr 2011. Mak Remissa/picture-alliance/dpa
Eine Anwohnerin des Boeung-Kak-Sees weint während eines Protestes in Phnom Penh im Jahr 2011.

Früher war der See ein Erholungsgebiet. Heute können sich viele der Restaurants nicht mehr halten. Auch die Fischer lebten von dem See.

Seit 2007 mussten Tausende von Familien ihre Häuser rund um den ehemaligen See verlassen. Amnesty International bezeichnet diese Entwicklung als Kambodschas „größte Zwangsräumung seit der Ära der Roten Khmer“. Angeblich gehört ein führendes Mitglied der Regierungspartei zu den Eigentümern des pachtenden Unternehmens.

„Es besteht kein Vertrauen zwischen den Anwohnern des Boeung-Kak-Sees und der Regierung“, sagt Vann Sophat vom nichtstaatlichen kambodschanischen Zentrum für Menschenrechte (CCHR). Die Menschen sind frustriert, weil die Regierung keine Lösung anbietet. Die Polizei hat schon mehrfach Proteste gewaltsam niedergeschlagen. Boeung-Kak-Aktivisten, darunter viele Frauen, sitzen im Gefängnis.Dieser Konflikt sei besonders schwer zu lösen, weil er mit der Politik verknüpft sei, sagt Vann Sophat. Das sei nicht immer der Fall, aber die rechtliche Situation sei oft kompliziert.

Beim Fall Boeung Kak handelt es sich nicht um den einzigen Landkonflikt in Phnom Penh. Im Jahr 2009 etwa wurden 150 Familien aus Dey Krahorm vertrieben und ihre Häuser zerstört. Das Land, auf dem sie gelebt hatten, wurde an eine private Baufirma verpachtet. Entschädigungen erhielten sie nicht.

 

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