Entwicklungsfinanzierung

Nachhaltigkeitsleitlinien in Kenia und Sri Lanka

Die DEG fördert die Integration von Umwelt- und Sozialstandards bei Investitionen und Kreditvergabe. So kann der Entwicklungsfinanzierer einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten. Im Folgenden stellen wir zwei Beispiele für Nachhaltigkeitsprinzipien im Bankensektor vor.
Wenn Banken Umwelt- und Sozialstandards einhalten, profitieren auch die Kunden davon. Thorsten Thor/DEG Wenn Banken Umwelt- und Sozialstandards einhalten, profitieren auch die Kunden davon.

The Kenya Bankers’ Association Sustainable Banking Principles

In Kenia beschlossen die Mitglieder der Kenya Bankers’ Association (KBA) 2013, gemeinsam Nachhaltigkeitsleitlinien für den kenianischen Bankensektor zu entwickeln und zu implementieren. Ihr Ziel war es, in Kenia einen nachhaltigen Finanzsektor aufzubauen, der für Banken, ihre Kunden und die Gesellschaft langfristig Wertschöpfung schafft und bewahrt.

Das Engagement für gemeinsame Nachhaltigkeitsleitlinien ging von der UNEP Finance Initiative, dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen, aus und wurde sowohl von Tochterunternehmen international tätiger Banken als auch von kleineren lokalen Instituten vorangetrieben. Ein enger Dialog mit anderen Interessenvertretern wie der Zentralbank, der nationalen Umweltbehörde sowie lokalen Wirtschaftsverbänden trug dazu bei, auf allen Ebenen eine Akzeptanz für die Leitlinien zu schaffen. Im Rahmen eines CEO-Roundtable, an dem Vertreter von DEG und FMO teilnahmen, wurden folgende Leitlinien verabschiedet:

  • Langfristige und nachhaltige Wirtschaftlichkeit statt kurzfristiger Steigerung der Umsätze,
  • Wachstum durch finanzielle Inklusion bisher vom Finanzsektor ausgeschlossener Bevölkerungsgruppen und Innovation,
  • Umwelt- und Sozialrisiken managen und reduzieren,
  • Natürliche Ressourcen effizient und nachhaltig nutzen und
  • Unternehmensethik und Wertvorstellungen als Unternehmensgrundsätze verankern.

Die Einführung der Leitlinien wird durch eine von der DEG mitfinanzierte und gestaltete webbasierte Lernplattform sowie über Schulungen von Bankmanagement und -mitarbeitern begleitet. Bis August 2016 hatten bereits mehr als 13 400 Mitarbeiter die Trainingskurse absolviert.

Diverse Banken planen, das Online-Training als Pflichtschulung für ihre Mitarbeiter zu nutzen. Die Entwicklungsfinanzierer haben in den Prozess auch ihre Erfahrung bei der Implementierung von Umwelt- und Sozialstandards eingebracht. Dank der positiven Resonanz in der gesamten ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) gibt es bereits Überlegungen, die Initiative auch auf andere Länder auszuweiten.


The Sri Lankan Sustainable Banking Initiative

In Sri Lanka wurde die Initiative für Nachhaltigkeitsleitlinien von der Sri Lanka Banker’s Association (SLBA) initiiert, der auch der DEG-Kunde Hatton National Bank angehört. Ziel der SLBA war es, in einem zweistufigen Ansatz Umwelt- und Sozialstandards in den lokalen Bankenmarkt zu integrieren.

In einer ersten „Sondierungsphase“, die in einer CEO-Konferenz mit entsprechender Selbstverpflichtung mündete, erteilte die SLBA das Mandat für die „Sri Lankan Sustainable Banking Initiative (SL SBI)“. An der koordinierenden Arbeitsgruppe nahmen auf Anfrage der Hatton National Bank auch Vertreter der DEG teil. Folgende Ziele der SL SBI wurden erarbeitet und von 18 lokalen Banken verabschiedet:

  • Gründung eines Forums für Nachhaltigkeitsfragen im Bankensektor,
  • Koordinierung von Maßnahmen, um die Effizienz und Wirksamkeit von Nachhaltigkeitsthemen zu erhöhen,
  • Verständigung auf Mindeststandards hinsichtlich der Berücksichtigung von Umwelt-und Sozialfragen bei Transaktionen und
  • Umsetzung von möglichst hohen gemeinsamen Standards für den gesamten Bankensektor.

Im nächsten Schritt sollen im Rahmen der Initiative Schulungen für Bankmitarbeiter zu den neuen Leitprinzipen durchgeführt und dafür Fallstudien sowie Trainingsmodule und Train-the-Trainer-Programme erarbeitet werden.

Bei der Entwicklung der Leitlinien unterstützte die DEG die Bankeninitiative im Rahmen ihrer Business Support Services. Zuvor hatte sie bereits die Begleitung ihres Kunden Hatton National Bank durch einen externen Experten ermöglicht.

 

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