Leserbrief

Reaktion auf einen Beitrag

In unserer Oktober-Ausgabe haben wir einen Leserbrief zu dem Artikel von Benjamin D. Ofori und Jesse S. Ayivor über Bröckelnde Strukturen bei traditionellen Lehmhäusern veröffentlicht.

Modernisierungskosten

E+Z/D+C 2013/06, S. 254 f., ­Benjamin D. Ofori und Jesse S. Ayivor: Bröckelnde Strukturen

In Ghana und anderen Entwicklungsländern ist akuter Wohnungsmangel ein Preis, den wir für Modernisierung zahlen. Früher waren Baumaterialen billig und leicht verfügbar. Aber man machte uns glauben, dass diese Materialien archaisch sind und nicht halten. Wie der Artikel aber zutreffend erläutert, können Lehmhäuser sehr stabil sein, wenn sie richtig instand gehalten werden. Da Regierungen nicht genug Wohnraum zu erschwinglichen Preisen bereitstellen können, sollten Menschen die Lücken mit preiswerteren Mitteln füllen als die, die kommerzielle Immobilieninvestoren nutzen. Stadtbewohner könnten beispielsweise auf dem Land Häuser aus billigen, aber belastbaren Materialien bauen und sich später dort in relativ sauberer Umwelt zur Ruhe setzen. Um die Baukosten zu senken, sollten wir meiner Meinung nach lokale und moderne Materialen benutzen. Mit Zement verstärkter Lehm ist sicherlich stabiler als reiner Lehm und billiger als reiner Zement. Fachleute können das richtige Mischungsverhältnis bestimmen. In Ghana hat es bereits einen Anlauf gegeben, das Problem erodierender Gebäude anzugehen. Er war Teil eines Vorhabens des Ministry of Food and Agriculture, das die Ressourcennutzung verbessern sollte. Es richtete sich aber nur an landwirtschaftliche Gemeinschaften und legte vor allem Wert darauf, die agrarische Produktivität zu steigern. Das Vorhaben hatte keine Breitenwirkung. Wie Ihre Autoren deutlich machen, ist Instandhaltung die wichtigste Herausforderung. Wir müssen eine Kultur der Instandhaltung entwickeln.

Gabriel Adukpo, Koforidua, Ghana
gyaduk@gmail.com

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