Arbeit und Beschäftigung
Die Arbeitswelt von heute in Zahlen

90 %
der 187 Mitgliedstaaten der Internationalen Arbeitsorganisation (International Labour Organization – ILO) haben einen gesetzlichen Mindestlohn.*
60 %
von 160 untersuchten Ländern erhöhten im Jahr 2022 ihren Mindestlohn. Allerdings führten die Anpassungen nur bei einem Viertel der Länder zu einem realen Anstieg – in den restlichen Ländern haben die Erhöhungen des Mindestlohns die Inflation nicht ausgeglichen.*
In zwei Dritteln
von 72 untersuchten Ländern war die Lohnungleichheit im Jahr 2021 geringer als zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Am stärksten war der Rückgang in Ländern mit niedrigen und niedrigen bis mittleren Einkommen. Generell ist die Lohnungleichheit in Ländern mit niedrigen Einkommen am größten, während sie in Ländern mit hohen Einkommen am geringsten ist. In den untersuchten Ländern arbeiten rund drei Viertel der weltweit formell Beschäftigten. Informell Beschäftigte wurden nicht erfasst.*
57,8 %
der Erwerbstätigen weltweit arbeiten im informellen Sektor. Der Anteil ist regional sehr unterschiedlich. Besonders hoch ist der Anteil in Südasien und Subsahara-Afrika mit jeweils rund 86 %. In Nordamerika und Europa (ohne Osteuropa) liegt der Anteil bei rund 8,6 %.**
4,7 %
aller Erwerbstätigen weltweit sind internationale Migrant*innen. Fast die Hälfte von ihnen arbeitet in Nordamerika oder Europa (ohne Osteuropa).***
In 59 %
von 145 untersuchten Ländern dürfen sich Arbeitnehmer*innen gewerkschaftlich organisieren. Jedoch haben sie nur in 26 % der untersuchten Länder auch das tatsächliche Recht zu streiken.****
In 61 %
der 145 untersuchten Länder liegt das Mindestalter für die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit bei 15 Jahren oder darunter.****
In 35 %
der 145 untersuchten Länder gibt es keine Regelungen zur Arbeitslosenunterstützung. Allerdings schreiben 50 dieser Länder eine Abfindung bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses vor, während sechs Länder weder Arbeitslosengeld noch eine Abfindung vorsehen.****
53 %
der 145 untersuchten Länder haben keine gesetzlichen Regelungen zur Elternzeit; in weiteren sieben Ländern ist die Elternzeit auf vier Monate begrenzt.****
Quellen:
* International Labour Organization, 2024:
Global Wage Report 2024-25: Is wage inequality decreasing globally?
Der Berechnung der Lohnungleichheit liegen mehrere Messgrößen zugrunde, darunter der Anteil an Geringverdiener*innen und die Palma-Ratio, die den gesamten Stundenlohn der reichsten 10 % der Bevölkerung durch den der ärmsten 40 % teilt.
** International Labour Organization: ILOSTAT data explorer.
rshiny.ilo.org/dataexplorer9/
*** International Labour Organization, 2024: ILO global estimates on international migrant workers
ilo.org/publications/major-publications/ilo-global-estimates-international-migrants-labour-force
**** WageIndicator Foundation: Labour Rights Index 2024.
Labour Law for 135 Countries Covered in One Global Index -
Labour Rights Index
Isah Shafiq studiert Politikwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt und ist Werkstudent bei E+Z.
euz.editor@dandc.eu