Infrastruktur

Im Lager mangelt es an angemessenen sanitären Einrichtungen

Wasser wird im Flüchtlingslager Kakuma nach Größe der Familie zugeteilt. Mit Dieselgeneratoren pumpt die Lagerbehörde es in öffentliche Wasserhähne. Bewohner holen es dort mit Kanistern. Weil es rationiert ist, können sich die meisten ein tägliches Bad nicht leisten.
Häuser aus Lehmziegeln halten Überschwemmungen nicht stand. Qaabata Boru Häuser aus Lehmziegeln halten Überschwemmungen nicht stand.

Das Wasser aus dem Hahn ist in der Regel sauber. Die Bewohner sparen es zum Kochen und Trinken und nutzen das Wasser nahe gelegener Flüsse, um Wäsche zu waschen, Geschirr zu reinigen oder um Häuser zu bauen. Doch schmutziges Flusswasser kann Geschirr verunreinigen und Krankheiten verursachen.

Die Häuser im Camp haben keine sanitären Anlagen, eine Abwasser- und Abfallentsorgung fehlt. Als Toiletten dienen Erdgruben. Doch davon gibt es nicht genug. Sie werden auch nicht abgepumpt. Ist eine Grube voll, wird eine neue gegraben und neues Land belastet. Kommt es zu Verzögerungen beim Fertigstellen, müssen die Menschen ihre Notdurft in der Umgebung verrichten, sie nennen es „in den Busch gehen“.

Viele Familien nutzen die Latrinen im dicht bevölkerten Lager gemeinsam mit anderen. „Wir teilen die Toiletten mit vier anderen Familien“, sagt Hassan Morsi, ein somalischer Flüchtling. „Eine neue Toilette pro Jahr ohne Hilfe zu bauen ist schwierig. Aber es geht nicht anders.“

Das schnelle Wachstum der Bevölkerung im Flüchtlingslager überlastet das Abwassersystem des Lagers. Eine ordentliche Kanalisation fehlt. Bei Überschwemmungen werden Latrinen überflutet und Exkremente auf die Straßen gespült. Das führt zum Ausbruch ansteckender Krankheiten wie Cholera oder Typhus.

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