Meeresschutz

Korallenriffe und Mangrovenwälder erhalten

Die karibischen Inseln sind bekannt für ihre Vielfalt an Pflanzen, Fischen und anderen Tieren – doch dieses Naturwunder ist bedroht. Der Anstieg der Meerestemperatur schädigt Korallenriffe, der Fischreichtum schwindet und in Strandnähe breiten sich Hotels aus. Zur Unterstützung lokaler Meeresschutzgebiete finanziert die KfW im Auftrag der Bundesregierung seit 2010 den Caribbean Biodiversity Fund. Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer KfW-Beilage zu E+Z/D+C .
Tropische Fische und Korallen. KfW Photo Archive/photothek.net Tropische Fische und Korallen.

Korallenriffe mit einem Gesamtumfang von zwei Millionen Hektar, ausgedehnte Mangrovenwälder und über 1.400 Fischarten machen die karibischen Inseln zu einem der weltweit fünf wichtigsten Hot Spots der Artenvielfalt. Das karibische Meer bietet auch zahlreichen wandernden Tierarten Schutz. So leben hier etwa sechs von sieben der vom Aussterben bedrohten Arten von Meeresschildkröten. Biologen zählen 300 Vogel- und Säugetierarten, die nur hier vorkommen.

Um diese biologische Vielfalt und die Naturressourcen in der Karibik zu schützen, wurde der Caribbean Biodiversity Fund gegründet. Sein Sekretariat liegt auf den Bahamas, je ein Vertreter der Nichtregierungs­organisation The Nature Conservancy und der KfW sitzen im Aufsichtsgremium. Um die Ausweisung neuer und den Erhalt bestehender Schutzgebiete zu decken, benötigt der Caribbean Biodiversity Fund ein Volumen von mindestens 40 Mio. USD. Die KfW allein steuerte im Auftrag des BMZ 20 Mio. EUR bei, The Nature Conservancy und andere Geber zahlten weitere Mittel ein.

Elf Länder und Territorien haben bereits Nationale Naturschutzfonds eingerichtet, die aus dem zentralen Caribbean Biodiversity Fund Mittel erhalten, um damit die jeweils nationalen Schutzgebiete zu fördern, etwa durch Kauf von Booten für Patrouillen, Revitalisierung von Biotopen oder Ausweitung der Gebiete. Beteiligt sind Antigua und Barbuda, Bahamas, Dominikanische Republik, Grenada, Haiti, Jamaika, Puerto Rico, St. Kitts und Nevis, St. Lucia sowie St. Vincent und die Grenadinen, die sich 2008 zur Caribbean Challenge Initiative zusammengeschlossen haben, mit dem Ziel, 20 % ihrer Küstenzone unter Schutz zu stellen, und zwar bis zum Jahr 2020.

Während der Anfangsphase wird die KfW die Geschicke des Fonds begleiten, um sich dann zurückzuziehen und die Verantwortung der Stiftung zu übergeben, die den Fonds trägt. Es wird davon ausgegangen, dass der Fonds bis dahin genügend Rendite abwirft, um gemeinsam mit weiteren Einnahmen der nationalen Naturschutzfonds wie etwa Eintritts­geldern den Bedarf der Meeresschutzgebiete zu decken. Vom Schutz der biologischen Vielfalt profitieren nicht zuletzt auch die lokale Wirtschaft und damit die Menschen. In der Karibik summieren sich die Einnahmen aus Fischerei und Tourismus auf 80 Mrd. USD jährlich. Viele Menschen sind von diesen Einkommensquellen abhängig, die auf der natürlichen Vielfalt der karibischen Inseln beruhen.

 

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