KfW

Mit Power-to-X Klimaziele erreichen

Marokko setzt auf erneuerbare Energien. Partner der ersten Stunde ist Deutschland, das den weltgrößten Solarkomplex Ouarzazate mitfinanziert hat. Der Bau einer Referenzanlage für grünen Wasserstoff (Power-to-X), die die marokkanische Energieagentur MASEN entwickeln soll, ist das erste Projekt der Wasserstoffallianz der beiden Länder. Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit der KfW.
Windkraft gehört zu den entscheidenden Komponenten für den Bau der Power-to-X-Referenzanlage. KfW/photothek.net Windkraft gehört zu den entscheidenden Komponenten für den Bau der Power-to-X-Referenzanlage.

Bis 2026 soll die Anlage, die aus einem Hybridkraftwerk aus Wind und Solar, einer Meerwasserentsalzungsanlage, Übertragungsleitungen und einer Elektrolyse-Synthese-Einheit (min. 100 Megawatt) bestehen wird, in Betrieb gehen. Die Kosten dafür belaufen sich auf ca. 320 bis 350 Mio. Euro. Die KfW stellt hierfür bis zu 300 Mio. Euro durch Zuschüsse und Darlehen bereit, der Privatsektor wird vor allem Eigenkapital einbringen.

Noch in diesem Jahr soll das Vorhaben als Public Private Partnership (PPP) in dreistufigen Verfahren ausgeschrieben werden. MASEN vergibt die Konzessionen, tritt aber nicht selbst als Projektträger oder Betreiber der Anlage auf. Geht alles nach Plan, können erste Komponenten der Referenzanlage Anfang 2026 in Betrieb gehen.

„Der Standort der Anlage in der Provinz Guelmim könnte besser nicht sein“, ist Florian Ziegler überzeugt, der in der KfW für Energieprojekte in Nordafrika zuständige Portfoliomanager. 

Das Steinplateau ist einen Quadratkilometer groß und von einem Bergkamm umsäumt, auf dem Windräder stehen werden. Der Kamm bietet exzellente Windhöffigkeit, und das Plateau, auf dem Solarpanels errichtet werden, hervorragende Einstrahlung. Von hier aus führt dann der Weg zum Hafen Tantan, wo ab 2026 die Meerwasserentsalzungsanlage und der Elektrolyseur stehen sollen.

Dass die Ausschreibung für deutsche und internationale Unternehmen hochinteressant ist, steht für Ziegler außer Frage. Das liegt maßgeblich daran, dass der staatliche Projektträger MASEN nach dem Prinzip des One-Stop-Shop agieren und das Konsortium aus Investoren, Projektentwicklern und Generalunternehmen von bürokratischem Ballast so weit wie möglich entlasten wird. Konkret heißt das: MASEN übernimmt alle vorbereitenden Aufgaben, die für den Privatsektor gar nicht oder nur schwer zu leisten wären, allen voran Genehmigungsprozesse. Zudem verantwortet MASEN die Landerschließung und den Bau der allgemeinen Infrastruktur, also Wasserversorgung, Stromübertragung, Zugangsstraßen etc. Was dann noch fehlt, ist Sache des Privatsektors: Investitionen, Konzeption, Technologie, Planung, Expertise. Bei Großprojekten hat sich dieses Verfahren international bewährt. Auch MASEN hat es bei laufenden und abgeschlossenen Solar- und Windprojekten schon erfolgreich umgesetzt.

Über unterschiedliche Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten von PtX-Großprojekten im außereuropä­ischen Ausland informiert seit Ende 2022 die PtX-Plattform der KfW-Bankengruppe. Hier werden Förder- und Finanzierungsangebote der Bundesregierung und der KfW Bankengruppe gebündelt und passgenaue Finanzpakete geschnürt.

Deutschland hat sich verpflichtet, bis 2045 klimaneutral zu werden und andere Länder bei ihren Klimazielen zu unterstützen. Neben erneuerbaren Energien und Energieeffizienz ist grüner Wasserstoff als Energieträger die dritte Säule der Energiewende. Grundlage hierfür ist Power-to-X (PtX), die Umwandlung von Energie aus erneuerbaren Quellen (wie Wasser-, Solar- und Windenergie) in den gasförmigen Energieträger Wasserstoff. 

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