Minderheiten

Gefährdete Sprachen

Einmalige indigene Kulturen sind ernsthaft bedroht. Laut UN wird es womöglich schon im kommenden Jahrhundert 40 Prozent der rund 6 000 heute gesprochenen Sprachen nicht mehr geben.
Screenshot UN: International Year of Indigenous Languages https://en.iyil2019.org Screenshot UN: International Year of Indigenous Languages

Seit 1950 sind 228 Sprachen ausgestorben. Sprachen haben einen hohen Wert – nicht nur als Medium, um sich auszutauschen, sondern auch als Ausdruck einer Identität, einer Kulturgeschichte und als Archiv für Traditionen und Erinnerungen. Daher haben die UN das Jahr 2019 zum Internationalen Jahr der Indigenen Sprachen erklärt.

Laut Weltbank gibt es weltweit um die 370 Millionen Angehörige indigener Völker. Während diese nur ein Viertel der Erdoberfläche nutzen, schützen sie drei Viertel der verbleibenden biologischen Vielfalt. Es heißt, sie hätten die Antworten auf Fragen der Lebensmittelsicherheit und des Klimawandels. Ihr traditionelles Wissen wird als sehr wertvoll für den Schutz des Ökosystems erachtet. Tatsächlich gelten sie oft als Verwalter der Natur. Ihr Ernährungssystem kann Lösungen bieten, um die aktuelle Nahrungsbasis auszuweiten und vielfältiger zu machen, und um in Gegenden, die vom Klimawandel bedroht sind, nahrhafte Lebensmittel bereitzustellen.

Die grundlegenden Eigenschaften der indigenen Völker – Identität, Sprache, Kunst, traditionelles Wissen und Spiritualität – sind jedoch durch Enteignung, erzwungene Assimilation und andere Formen der Diskriminierung bedroht.

Kalash zählt zu den 26 bedrohten Sprachen Pakistans (siehe Haupttext). In der UN-Kategorisierung gehört sie zu den fünf am meisten gefährdeten Sprachen des Landes.

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