Immunisation

Todesfälle bei Kleinkindern verhindern

Seit der Einführung des Erweiterten Impfprogramms (EPI) im Jahr 1974 haben Impfungen die Sterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf Jahren deutlich gesenkt und lebensbedrohliche Krankheiten verhindert.
Polioimpfung im Rahmen einer Impfkampagne in Karachi, Pakistan. picture-alliance/EPA/REHAN KHAN Polioimpfung im Rahmen einer Impfkampagne in Karachi, Pakistan.

Impfungen sind eine hochwirksame Maßnahme des öffentlichen Gesundheitswesens: Sie schützen Kinder vor lebensbedrohlichen Krankheiten und tragen dazu bei, die Sterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf Jahren weltweit erheblich zu senken. Eine wichtige Rolle spielte dabei das 1974 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufene erweiterte Impfprogramm (Expanded Programme on Immunization – EPI). Damals erhielten Kinder in allen Ländern Impfstoffe gegen sechs Krankheiten. Laut WHO hat sich das Programm bis 2022 so weiterentwickelt, dass Kinder in den meisten Ländern routinemäßig gegen bis zu zwölf Krankheiten geimpft werden können.

Über den individuellen Schutz hinaus fördern Impfungen die Herdenimmunität, indem sie für hohe Impfraten innerhalb einer Gesellschaft sorgen und so gefährdete Personen schützen. Herdenimmunität ist erreicht, wenn fast alle in Frage kommenden Personen geimpft sind. Hohe Impfraten sind besonders wichtig für jene, die nicht geimpft werden können, etwa weil sie sehr alt oder sehr jung sind. Besonders effektiv ist es, schwangere Frauen zu impfen – so sind auch die Kinder für die erste Zeit geschützt, in der sie noch nicht geimpft werden dürfen. Aus diesem Grund wird beispielsweise seit den 1960er-Jahren empfohlen, gegen Tetanus während der Schwangerschaft zu impfen. Studien haben gezeigt, dass die Krankheit weltweit auch deshalb nahezu ausgerottet ist. Neben Tetanus sollten schwangere Frauen auch gegen Keuchhusten, Diphtherie und Influenza geimpft werden.

Verbesserter Zugang

Konstant hohe Impfquoten sind entscheidend, um Ausbrüche bestimmter Infektionskrankheiten zu verhindern, sowohl bei Kindern als auch bei älteren Menschen. Impfkampagnen sind neben den Routineimpfungen wichtig, um die Öffentlichkeit für die Vorteile von Impfungen zu sensibilisieren und auch Kinder zu erreichen, die noch nicht gemäß dem nationalen EPI-Plan geimpft wurden.

Der kontinuierliche Anstieg der Durchimpfungsrate seit der Einführung des EPI bedeutet, dass immer mehr Kinder weltweit vom Zugang zu Impfstoffen profitieren. Laut WHO tragen Impfstoffe dazu bei, jährlich schätzungsweise 2 bis 3 Millionen Todesfälle zu verhindern. 

Benjamin M. Kagina ist Associate Professor und Direktor des NITAGs Support Hub (NISH). Er ist zudem Co-Direktor der Vaccines for Africa Initiative (VACFA) an der School of Public Health and Family Medicine der Universität von Kapstadt.
benjamin.kagina@uct.ac.za

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