Überblick
A woman in Iran is protesting for her rights.

Gendergerechtigkeit

Um Gleichberechtigung der Geschlechter zu erreichen, gilt es Frauen und Mädchen zu stärken.

 

Frauenrechte durchsetzen

Im Vergleich zu Männern sind Frauen weltweit oft rechtlich schlechter gestellt, haben geringere Chancen, sich zu entwickeln, und erhalten für gleiche Arbeit weniger Lohn. Entwicklungen hin zu mehr Gendergerechtigkeit gibt es – allerdings vollzieht sich der Wandel in der Lebensrealität vieler Frauen langsam. Immer wieder kommt es zu Rückschlägen, etwa in Afghanistan, wo die frauenfeindlichen Taliban das Regime übernommen haben.

Alle Formen von Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen bis 2030 zu beenden, das ist das fünfte UN-Ziel für nachhaltige Entwicklung (SDG – Sustainable Development Goal). Geschlechtergerechtigkeit ist laut UN nicht nur ein grundlegendes Menschenrecht, sondern notwendig für Frieden, die Stärkung von wirtschaftlicher Entwicklung und Nachhaltigkeit. Frauen und Mädchen sollten sowohl vor dem Gesetz Männern gleichgestellt sein als auch diese Gleichberechtigung im Alltag erfahren. Wo dies nicht der Fall ist, wirkt sich das negativ auf die ganze Gesellschaft aus. Deshalb muss Entwicklungspolitik in dem Sinne feministisch sein, dass sie Geschlechtergerechtigkeit fördert.

Inhalt

    Aktuelles

    Neue Beiträge zu Gendergerechtigkeit

    Geschlechtergerechtigkeit ist eines der Kernthemen von E+Z/D+C. Unsere Autorinnen und Autoren berichten regelmäßig darüber, wie es international insbesondere im Hinblick auf Entwicklungspolitik um Gleichberechtigung und die Rolle von Mädchen und Frauen bestellt ist. Hier finden Sie aktuelle Artikel mit Bezug zum Thema.

    Die Ressource Hoffnung

    In vielen Ländern der Welt sind Spiritualität, Glaube und Religion im Alltag tief verankert. Sie bieten wichtige Zugänge zur Gesellschaft und können Individuen und soziale Strukturen stärken. Glaubensbasierte Akteure, gerade auch christliche, spielen eine besondere Rolle in Prozessen des sozialen Wandels, der humanitären Hilfe und der Entwicklungszusammenarbeit, erklärt Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für die Welt, im ...

    Patriarchale Gesellschaften

    Soziale Unterdrückung

    Echter Geschlechtergleichstellung stehen tief verwurzelte patriarchale Traditionen entgegen. Der größte Teil der Macht liegt nach wie vor in den Händen von Männern: Sie sitzen in den Führungsetagen wichtiger Konzerne und Organisationen und stellen auch die Mehrheit der Parlamentsabgeordneten. Der Anteil von Frauen in Machtpositionen wächst zwar zumindest in vielen Teilen der Welt, doch es ist mehr nötig. Feministische Entwicklungspolitik muss sich für die weitere Stärkung von Frauen einsetzen und den Fortschritt beschleunigen.

     

    Mexiko stärkt Frauenrechte – allerdings langsam

    Mit der Geschlechtergleichstellung geht es in Mexiko voran – aber noch recht langsam. Die Politik rühmt sich ihrer Leistungen, obwohl sie kaum etwas aus eigener Überzeugung heraus umsetzt. Nur auf Druck internationaler Organisationen und der Frauenbewegung hin kommen Veränderungen in Gang.

    Frauen in der Wirtschaft

    Ökonomische Benachteiligung

    Frauen haben in vielen Ländern schlechteren Zugang zum Arbeitsmarkt als Männer. Finden sie eine Stelle, erhalten sie für dieselbe Leistung oft weniger Lohn. Zudem verrichten sie häufig unbezahlte Arbeit, etwa weil sie sich um Angehörige kümmern. Von ökonomischen Krisen sind sie besonders stark betroffen, auch weil sie oft schlecht abgesichert sind. Die Ungleichheit der Geschlechter beginnt bereits in der Schulzeit: In vielen Ländern haben Mädchen nicht dieselben Bildungschancen wie Jungen. Wenn sich das nicht ändert, bleiben Frauen wirtschaftlich auf Dauer benachteiligt. Die Entwicklungspolitik muss sich deshalb für Wandel einsetzen.

    Nachhaltige Schwämme

    Frauen aus Sansibar bauen klimaresistente Schwämme im Indischen Ozean an. Sie diversifizieren so die wirtschaftlichen Aktivitäten ihrer Gemeinden und erschließen eine nachhaltige Einkommensquelle. In Meeresökosystemen weltweit spielen Schwämme eine wichtige Rolle beim Schutz der biologischen Vielfalt, auch vor der globalen Erhitzung.

    Gewalt gegen Frauen

    Frauen schützen, Täter belangen

    Gewalt gegen Frauen hat viele Formen: von häuslicher Gewalt über gezielte Vergewaltigungen in bewaffneten Konflikten bis hin zu sozialem Druck in von Männern dominierten Gesellschaften. Auch Kinderehen gehören dazu. Sie berauben Mädchen und junge Frauen der Möglichkeit, ihr Leben gemäß ihren eigenen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten. Während der Corona-Pandemie kam es zu einem Anstieg von geschlechtsspezifischer Gewalt. Feministische Entwicklungspolitik muss daher den Schutz von Frauen mehr denn je priorisieren.

    Im Krieg wie im Frieden

    Die Aufmerksamkeit für sexualisierte Gewalt in Konflikten konzentriert sich zurzeit stark auf ihre strategischen Aspekte. Entscheidend ist jedoch, systematische Benachteiligung von und Gewalt gegen Frauen auch in Friedenszeiten anzugehen, um wirksame Prävention und Unterstützung für Überlebende zu gewährleisten.

    Selbstbestimmung

    Über den eigenen Körper verfügen

    In vielen Weltregionen wird Menstruation stigmatisiert, sodass sich Mädchen und Frauen dafür schämen. Auch Kinderlosigkeit gilt vielerorts als Stigma. Zudem haben Frauen in ihren Lebensrealitäten oft keinen Zugang zu frauenmedizinischer Versorgung oder Möglichkeiten, legal und sicher abzutreiben. Insbesondere während Konflikten und Naturkatastrophen wird sexuelle und reproduktive Gesundheit häufig übersehen. Solche  Missstände hindern Frauen daran, selbstbestimmt über ihren eigenen Körper zu verfügen. In vielen Ländern sind Fortschritte zu verzeichnen, etwa im Abtreibungsrecht und durch Maßnahmen,  die Gleichberechtigung auch auf der medizinischen Ebene stärken.

    Frauen in Kamerun kämpfen um Beteiligung am Friedensprozess

    Kamerun wurde in den vergangenen Jahren von gewaltsamen Konflikten erschüttert. Besonders Frauen waren betroffen. Eine Plattform von Frauenorganisationen setzt sich für einen Friedensprozess ein, der die Bedürfnisse von Frauen besonders berücksichtigt.

    Digitale Monatsausgabe zur Förderung von Frauen

    Unsere Digitale Monatsausgabe 2022/01 dreht sich schwerpunktmäßig um die Situation von Frauen und Mädchen weltweit. Mit einem Klick auf den Titel links können Sie das Heft kostenlos als PDF herunterladen.

     

    Die Beiträge unserer Autorinnen und Autoren beschäftigen sich unter anderem mit
    - Sexualaufklärung in Pakistan,
    - sozialer Benachteiligung von Frauen in Burundi,
    - patriarchalen Familientraditionen im Wandel,
    - Frauenförderung in Afrika,
    - dem neuen Abtreibungsgesetz in Argentinien und
    - der besonders prekären Situation von Frauen mit Behinderung.

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    Governance

    Um die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, ist gute Regierungsführung nötig – von der lokalen bis zur globalen Ebene.