Überblick
A woman in Iran is protesting for her rights.

Gendergerechtigkeit

Um Gleichberechtigung der Geschlechter zu erreichen, gilt es Frauen und Mädchen zu stärken.

 

Frauenrechte durchsetzen

Im Vergleich zu Männern sind Frauen weltweit oft rechtlich schlechter gestellt, haben geringere Chancen, sich zu entwickeln, und erhalten für gleiche Arbeit weniger Lohn. Entwicklungen hin zu mehr Gendergerechtigkeit gibt es – allerdings vollzieht sich der Wandel in der Lebensrealität vieler Frauen langsam. Immer wieder kommt es zu Rückschlägen, etwa in Afghanistan, wo die frauenfeindlichen Taliban das Regime übernommen haben.

Alle Formen von Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen bis 2030 zu beenden, das ist das fünfte UN-Ziel für nachhaltige Entwicklung (SDG – Sustainable Development Goal). Geschlechtergerechtigkeit ist laut UN nicht nur ein grundlegendes Menschenrecht, sondern notwendig für Frieden, die Stärkung von wirtschaftlicher Entwicklung und Nachhaltigkeit. Frauen und Mädchen sollten sowohl vor dem Gesetz Männern gleichgestellt sein als auch diese Gleichberechtigung im Alltag erfahren. Wo dies nicht der Fall ist, wirkt sich das negativ auf die ganze Gesellschaft aus. Deshalb muss Entwicklungspolitik in dem Sinne feministisch sein, dass sie Geschlechtergerechtigkeit fördert.

Inhalt

    Aktuelles

    Neue Beiträge zu Gendergerechtigkeit

    Geschlechtergerechtigkeit ist eines der Kernthemen von E+Z/D+C. Unsere Autorinnen und Autoren berichten regelmäßig darüber, wie es international insbesondere im Hinblick auf Entwicklungspolitik um Gleichberechtigung und die Rolle von Mädchen und Frauen bestellt ist. Hier finden Sie aktuelle Artikel mit Bezug zum Thema.

    Ein Mädchenschicksal aus Simbabwe

    So wie die Heldin in ihrem Roman „Aufbrechen“ beschritt Tsitsi Dangarembga neue Wege in Simbabwe – als Schriftstellerin, Freiheitsaktivistin und Feministin. Von den Machthabern in ihrer Heimat verfolgt, wird die 64-Jährige in Deutschland geschätzt und geehrt. Dieser Beitrag ist der achte unseres diesjährigen Kultur-Spezialprogramms mit Rezensionen künstlerischer Werke mit entwicklungspolitischer Relevanz.

    Patriarchale Gesellschaften

    Soziale Unterdrückung

    Echter Geschlechtergleichstellung stehen tief verwurzelte patriarchale Traditionen entgegen. Der größte Teil der Macht liegt nach wie vor in den Händen von Männern: Sie sitzen in den Führungsetagen wichtiger Konzerne und Organisationen und stellen auch die Mehrheit der Parlamentsabgeordneten. Der Anteil von Frauen in Machtpositionen wächst zwar zumindest in vielen Teilen der Welt, doch es ist mehr nötig. Feministische Entwicklungspolitik muss sich für die weitere Stärkung von Frauen einsetzen und den Fortschritt beschleunigen.

     

    Iranische Proteste hallen weltweit wider

    Frauen müssen hingehen dürfen, wohin sie wollen, und das anziehen, was ihnen gefällt. Die aktuellen Proteste im Iran hallen in vielen Ländern wider. Es geht nicht nur um Staaten mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit.

    Frauen in der Wirtschaft

    Ökonomische Benachteiligung

    Frauen haben in vielen Ländern schlechteren Zugang zum Arbeitsmarkt als Männer. Finden sie eine Stelle, erhalten sie für dieselbe Leistung oft weniger Lohn. Zudem verrichten sie häufig unbezahlte Arbeit, etwa weil sie sich um Angehörige kümmern. Von ökonomischen Krisen sind sie besonders stark betroffen, auch weil sie oft schlecht abgesichert sind. Die Ungleichheit der Geschlechter beginnt bereits in der Schulzeit: In vielen Ländern haben Mädchen nicht dieselben Bildungschancen wie Jungen. Wenn sich das nicht ändert, bleiben Frauen wirtschaftlich auf Dauer benachteiligt. Die Entwicklungspolitik muss sich deshalb für Wandel einsetzen.

    Frauen brauchen Chancen auf Bildung und Arbeit

    Um echte Gleichberechtigung zu erreichen, müssen wir Frauen stark machen. Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt müssen endlich aufhören. Entscheidend dafür ist, Frauen den Zugang zu Bildung und Arbeit zu ermöglichen.

    Gewalt gegen Frauen

    Frauen schützen, Täter belangen

    Gewalt gegen Frauen hat viele Formen: von häuslicher Gewalt über gezielte Vergewaltigungen in bewaffneten Konflikten bis hin zu sozialem Druck in von Männern dominierten Gesellschaften. Auch Kinderehen gehören dazu. Sie berauben Mädchen und junge Frauen der Möglichkeit, ihr Leben gemäß ihren eigenen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten. Während der Corona-Pandemie kam es zu einem Anstieg von geschlechtsspezifischer Gewalt. Feministische Entwicklungspolitik muss daher den Schutz von Frauen mehr denn je priorisieren.

    Zusammenarbeit mit Frauengruppen kann Gewalt eindämmen

    Aufgrund der Covid-19-Pandemie kam es weltweit zu mehr Gewalt gegen Frauen – besonders betroffen waren krisengeschüttelte Länder wie der Südsudan. Humanitäre Organisationen sollten deshalb enger mit lokalen Frauengruppen zusammenarbeiten.

    Selbstbestimmung

    Über den eigenen Körper verfügen

    In vielen Weltregionen wird Menstruation stigmatisiert, sodass sich Mädchen und Frauen dafür schämen. Auch Kinderlosigkeit gilt vielerorts als Stigma. Zudem haben Frauen in ihren Lebensrealitäten oft keinen Zugang zu frauenmedizinischer Versorgung oder Möglichkeiten, legal und sicher abzutreiben. Insbesondere während Konflikten und Naturkatastrophen wird sexuelle und reproduktive Gesundheit häufig übersehen. Solche  Missstände hindern Frauen daran, selbstbestimmt über ihren eigenen Körper zu verfügen. In vielen Ländern sind Fortschritte zu verzeichnen, etwa im Abtreibungsrecht und durch Maßnahmen,  die Gleichberechtigung auch auf der medizinischen Ebene stärken.

    Frühe Schwangerschaften verhindern

    Schwangerschaften im Teenageralter sind ein Problem in vielen Ländern mit niedrigem Einkommen. Nach UN-Angaben sind Lateinamerika und die Karibik nach Subsahara-Afrika die Regionen mit dem höchsten Anteil an jugendlichen Müttern – 18 Prozent sind bei der ersten Geburt jünger als 19 Jahre. Mexiko zeigt, dass Bildung, insbesondere Sexualerziehung, hilft.

    Mehr zum Thema

    Digitale Monatsausgabe zur Förderung von Frauen

    Unsere Digitale Monatsausgabe 2022/01 dreht sich schwerpunktmäßig um die Situation von Frauen und Mädchen weltweit. Mit einem Klick auf den Titel links können Sie das Heft kostenlos als PDF herunterladen.

     

    Die Beiträge unserer Autorinnen und Autoren beschäftigen sich unter anderem mit
    - Sexualaufklärung in Pakistan,
    - sozialer Benachteiligung von Frauen in Burundi,
    - patriarchalen Familientraditionen im Wandel,
    - Frauenförderung in Afrika,
    - dem neuen Abtreibungsgesetz in Argentinien und
    - der besonders prekären Situation von Frauen mit Behinderung.

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    Governance

    Um die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, ist gute Regierungsführung nötig – von der lokalen bis zur globalen Ebene.